Endurothon Schierke 2024 – 3. Platz auf dem Heavy-Ultra-Track
Author Falko Kunze

MTB

Samstag, 04:30 Uhr.
Der Wecker klingelt unerbittlich. Benommen frage ich mich: Wo bin ich? Was passiert hier? Und warum tue ich mir das eigentlich an? – die klassischen Gedanken, wenn man viel zu früh für ein Extremrennen aufsteht. Langstrecke bedeutet eben in erster Linie: freiwillige Bettflucht.

Schon beim Frühstück meldete sich der Magen – kein gutes Omen, denn das flaue Gefühl begleitete mich bereits seit dem Training am Freitag. Aber egal, jetzt gibt’s kein Zurück mehr. Schierke und der Endurothon – badbikers.de – haben einfach ihren ganz eigenen Reiz. Hier blendet man Gedanken an den Körper oder ans Material aus – stattdessen gilt nur eins: #BALLERN. Der Heavy-Track besteht aus unzähligen knackigen Trails, bergauf wie bergab. Die Ultra-Variante fordert gleich fünf Runden, was am Ende rund 110 km und knapp 4000 Höhenmeter ergibt. Klingt auf dem Papier machbar – fast wie eine halbe Runde Salzkammergut Trophy. Aber der entscheidende Unterschied: hier ist nix mit Erholung auf den Downhills, die gehen eher in Richtung Enduro.

Startschuss: 06:30 Uhr.
Markus attackierte sofort und zeigte allen, dass er heute etwas vorhatte. Ich selbst ging es zunächst kontrollierter an, blieb in der ersten Hälfte noch mit der Gruppe zusammen. Doch schnell merkte ich, dass das Tempo für mich zu niedrig war. Also erhöhte ich die Wattzahlen – und nur ein Holländer ging mit, klebte mir Runde für Runde am Hinterrad.

Auffällig war allerdings, dass er jedes Mal ein wenig „kreativ“ mit der Strecke umging – vor allem im Bikepark nahm er es mit den Vorgaben nicht so genau. Als ich ihn darauf ansprach, bekam ich wüste Beschimpfungen zurück. Das heizte meine Wut an – und ich nutzte sie. In der dritten Runde, beim Anstieg zum Wurmberg, griff ich an. Oben hatte ich bereits eine ordentliche Lücke, und im anschließenden langen Downhill ließ ich es richtig laufen. Der Abstand wuchs, und ab da drehte ich meine Runden solo.

Hin und wieder sah ich Patrick Weitkamp vor mir, der auf Platz zwei lag, doch näher kam ich ihm nicht mehr. Die Strecke fraß einfach zu viel Kraft, und die Erschöpfung machte sich bemerkbar.

Am Ende reichte es für Platz 3 – mit einer Zeit von 8:17 Stunden. Markus, mein Teamkollege, dominierte das Rennen mit einem überragenden Start-Ziel-Sieg in 7:52 Stunden.

Falko Kunze


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